Die Sonne

Sonne_symbol-negBei der Verbrennung (Fusion) von Wasserstoff zu Helium verbraucht die Sonne pro Sekunde vier Mio. Tonnen Masse, die sie nach der Einstein’schen Formel (E=mc^2) direkt in Energie umwandelt, wodurch sie derzeit im Kern etwa 15 Mio. und an der Oberfläche noch immer ca. 5500° C hat. Ihre Rolle als Energiespender wird sie noch für fünf weitere Milliarden Jahre erfüllen. Durch die zunehmende Leuchtkraft der Sonne aber werden die Lebewesen der Erde schon lange vorher den Hitzetod erleiden und die Ozeane verdampfen.

Die Aktivität der Sonne verändert sich mit einem durchschnittlich 11- jährigem Zyklus, was sich leicht sichtbar in der Sonnenfleckenzahl ausdrückt. Dieser Zyklus wurde bereits mehr als 1000 Jahre vor Galilei von Chinesen entdeckt. Mit Hilfe der Sonnenflecken, deren Häufigkeit im Jahr 2000 wieder ein Maximum erreichte, wurde auch die Rotation unseres Zentralgestirns um ihre seine Achse entdeckt. Sie dauert bezogen auf die Fixsterne 25,4 Tage. Da die Erde in dieser Zeit um die Sonne weiterläuft, dauert eine Umdrehung von uns aus gesehen 27.3 Tage. Die Bewegung der Sonnenoberfläche wurde erstmals von Christopher Carrington (1826 – 1875) genauer erforscht, der auch erkannte, dass sie nicht wie eine starre Kugel rotiert, sondern an ihren (zu den Ekliptikpolen geneigten) Polen ca. 6 Tage länger als an ihrem Äquator für eine Umdrehung braucht. Die Fleckenaktivität wird von Ausbrüchen begleitet, die Protuberanzen genannt werden und von Magnetfeldern geführte Gasströme sind, die oft mehrere 100.000 km (etwa Entfernung Erde- Mond) über die Oberfläche hinaus reichen. In Österreich befindet sich in Kärnten auf der Kanzelhöhe ein Sonnenobservatorium, und im Erdorbit kreist der Satellit SOHO, der die Sonnenaktivität dauernd überwacht.

Die Masse der Sonne fesselt die Planeten und deren Monde, tausende Planetoiden und Millionen Kometenkerne an sich, die sie in unterschiedlichen, meist elliptischen Bahnen umschwirren.

Von der Erde aus gesehen bleiben jene Teile des Sternenhimmels, in deren Umgebung sich gerade die Sonne befindet, unsichtbar, weil sie von ihr überstrahlt werden. Durch die Bahnbewegung unseres Heimatplaneten wandert die Sonne scheinbar am Himmel, wobei sie während eines Jahres 12 Sternzeichen bzw. 13 Sternbilder durchquert. Ihre Bahn wird Ekliptik genannt. Das jeweils unsichtbare, von ihrem Licht überstrahlte Sternbild ist der jeweilige Sonnenstandort und befindet sich immer östlich der Morgenröte bzw. westlich der Abendröte. Nur bei einer Sonnenfinsternis (Eklipse) ist ihr wirklicher Standort erkennbar, da man dann mit Glück auch die hellen Sterne erkennen kann.
Die jährliche scheinbare Bewegung der Sonne erfolgt von Westen nach Osten, die tägliche Bewegung durch die Eigenrotation der Erde allerdings von Osten nach Westen. Während eines Tages rückt die Sonne durch die Bahnbewegung der Erde um fast 1° (etwa 2 Sonnenscheibchen- Durchmesser) am Himmel nach Osten weiter und braucht so ein Jahr, um wieder im selben Sternbild zu stehen.
Wegen der Neigung des Erdäquators zur Bahnebene der Ekliptik um ca. 23,5° bestrahlt die Sonne im Jahresablauf einmal mehr den nördlichen und einmal mehr den südlichen Globus, wodurch es zur Ausprägung der Jahreszeiten (unterschiedliche Tageslängen und Sonnenhöhen zu Mittag) kommt.